Wie alles begann…

Der von Dietrich und Irmgard von Bodelschwingh 1991 gegründete, gemeinnützige Verein Heim-statt Tschernobyl e.V. ist ein Netzwerk engagierter Bürgerinnen und Bürger unterschiedlichster Berufsgruppen vor dem Hintergrund der Tschernobyl-Katastrophe.

Die erste zufällige Begegnung von Dietrich und Irmgard von Bodelschwingh mit Tschernobyl-Strahlenopfern in einem Krankenhaus in Belarus 1990 löste Bestürzung aus.

„Wir standen vor den Betten verstrahlter Kinder und ahnten das Ausmaß ihrer Erkrankung. Wir wussten, dass es in Deutschland viele Initiativen gibt, die Kinder zu Erholungsaufenthalten nach Deutschland holen. Wir kannten aber auch die Probleme dieser Kinder, wenn sie zurück in die verstrahlte Heimat fuhren. So suchten wir nach Möglichkeiten, den Menschen im eigenen Land zu helfen, auf gesunder Erde ein neues Zuhause aufzubauen“.

Wir entschieden uns für ein Umsiedlungs-Programm durch Holz-Lehm-Häuserbau in Selbsthilfe, an dem sich viele Menschen – auch ohne besondere Vorkenntnisse – beteiligen können. Seit 1991 fahren jährlich in den Sommermonaten Gruppen freiwilliger Helfer/innen für 3 Wochen nach Belarus und errichten im nichtverstrahlten Norden gemeinsam mit betroffenen Familien, im Rahmen von Workcamps, jeweils ein neues Haus.
Inzwischen sind insgesamt 57 Wohnhäuser in Drushnaja und Stari-Lepel entstanden. Dazu wurde in Drushnaja eine Ambulanz und ein Gemeinschaftshaus mit Büro von ÖkoDomStroj erbaut. Und in Lepel wurde auch eine Ambulanz, sowie ein Haus der Begegnung und eine Behindertenwerkstatt errichtet. Zudem wurde in Minsk ein Büro für die Partnerorganisation errichtet.
Das gemeinsame Bauen mit bisher über 1500 Freiwilligen aus Belarus und Deutschland stiftete Freundschaften und ermöglichte immer neue versöhnende Begegnungen.