Für den Ortsteil Drushnaja wird seitens des Wasserwirtschaftsamtes Mjadel gefordert, das anfallende häusliche Abwasser nach dem derzeitigen Stand der Technik zu reinigen.
Derzeit wird das gesamte häusliche Abwasser des Ortsteils Drushnaja mittels einer Freispiegelkanali-sation gesammelt und einer mechanischen Reinigungsstufe zugeführt. Diese Vorklärung besteht aus fünf teilweise parallel geschalteten Betonbehältern. Der gemeinsame Überlauf versickert unterirdisch über Versickerungsstränge.
Das Fehlen einer biologischen Reinigungsstufe sowie Mängel im bestehenden Reinigungssystem veranlasste die Gemeindevertretung zum Bau einer mechanisch-biologischen Kläranlage in Form einer Pflanzenkläranlage.
Der Standort der Kläranlage befindet sich im Ortsteil Drushnaja. Die neue Kläranlage wird in unmittelbarer Nähe der außer Betrieb zunehmenden Vorklärbehälter errichtet. Der Standort der Anlage liegt nicht im Hochwasser- oder Grundwasserbereich. Jedoch ist ein Natur-schutzgebiet betroffen.
Es ist geplant, die gesamten häuslichen Abwässer des Ortsteils Drushnaja zu behandeln. Die Kanalisation geschieht im Trennverfahren, Regenwasser gelangt nicht in die Anlage. Das Einzugsgebiet der Kanalisation beträgt ca. 2 ha.
Das Abwasser wird über ein waagerecht verlegtes Verteilerrohrsystem in der oberen Kiesdränschicht flächenhaft verteilt. An den Enden der Verteilerstränge sind Stopfen mit Schraubgewinde angebracht, um eine leichte Reinigung der Rohre zu ermöglichen.
Das Substrat des Bodenfilters setzt sich ausschließlich aus nicht bindigem Bodenmaterial zusammen. Das Substrat der ersten Filterstufe besteht aus gewaschenem Filterkies sowie einer Dränschicht. Die zweite Filterstufe besteht neben den Dränschichten in erster Linie aus Grobsand. Das Abwasser durchsickert zunächst vertikal die oberste Schicht.
Das Wasser durchsickert die bewachsenen Filterkörper jeweils in vertikaler Richtung. Bei dieser Bodenpassage wird das Abwasser durch mechanische Prozesse (Filterwirkung), biologische Prozesse (mikrobieller Abbau und Transformation nach zuvor stattgefundener Adsorption von organischen Stoffen) sowie physikalisch-chemische Prozesse (Adsorption, Ionenaustausch, Fällungsreaktion und Komplexierungen von Phosphor und Metallen) weitgehend gereinigt.
Die organische Verschmutzung wird durch den mikrobiellen Besatz auf der Körnung bereits auf den ersten Zentimetern der Sickerstrecke bis zu 90 % abgebaut.
Stickstoff liegt zum größten Teil als Ammonium-Stickstoff (NH4-N) vor. Durch Immobilisierung an der abgelagerten organischen Substanz wird es dem Abwasserstrom entzogen und durch die gute
Sauerstoffversorgung vorwiegend in den oberen Bodenzonen nitrifiziert. Die hohe Phosphorrückhaltekraft (Immobilisierung) erfolgt durch Adsorption an pedogenen Eisen- und Aluminiumoxiden.
Bepflanzt wird die Anlage mit Schilf (Phragmites communis) mit einer Pflanzdichte von 3 Pflanzen/m². Zur Biotopaufwertung können im Randbereich in geringem Maße Binsen und Rohrkolben angepflanzt werden.
Das Schilf erschließt mit seinen Wurzeln im Laufe der Zeit den gesamten Beetkörper. Infolge der Durchwurzelung bleibt die Durchlässigkeit des Bodens gewährleistet.